Wasser bedeutet Leben.
Zudem verbrauchen wir riesige Mengen reinen Wassers, das als Schmutzwasser in die Kanalisation zurückgeführt und in einer Kläranlage wieder gereinigt wird.
Ohne diesem Wasserkreislauf wäre der Schutz unseres Grundwassers nicht gewährleistet und dadurch in weiterer Folge die Wasserversorgung nicht mehr gesichert.
Möglich wurde dieser „künstliche“ Wasserkreislauf nur durch den Einsatz von modernster Technik und Know-how vieler engagierter Mitarbeiter, Techniker, Planer und Kommunalpolitiker.
Die Kläranlage des Reinhaltungsverbandes Oberes Kremstal befindet sich am Ende des Verbandsgebietes, direkt an der Krems, angrenzend an das Gemeindegebiet Ried im Traunkreis.
Anlagenbeschreibung
Die Kläranlage des Reinhaltungsverbandes Oberes Kremstal dient der mechanischen und biologischen Reinigung der Abwässer aus dem Verbandsgebiet.
Ausgelegt ist die Anlage auf 45.000 EW, bezogen auf die Schmutzfracht und die Abwassermenge.
Die Abwässer aus den Mitgliedsgemeinden Klaus, Micheldorf, Kirchdorf, Inzersdorf, Schlierbach, Oberschlierbach, Nußbach und Wartberg werden über Verbandskanäle, teils mittels Pumpwerken, gesammelt und zur Kläranlage des RHV geleitet.
Dort werden diese Abwässer in der Rechenanlage von Grobstoffen und im Rundsandfang von Sand befreit.
Im Vorklärbecken werden die abgesetzten Schwebstoffe aus dem Abwasser entfernt, sodass nur noch gelöste Verunreinigungen vorhanden sind.
Dieses „mechanisch gereinigte“ Abwasser wird in die Belebungsbecken geleitet. Durch Einblasen von Luft wird die Sauerstoffversorgung des Belebtschlammes (eine Biozönose aus Bakterien und Einzellern) vollzogen und durch Propeller eine Umlaufbewegung erzeugt. Nach einer Aufenthaltszeit von rund sechs bis acht Stunden wird in den Nachklärbecken der Belebtschlamm vom Abwasser getrennt und wieder als Rücklaufschlamm in die Belebungsbecken zurückgeführt. Das biologisch gereinigte Abwasser wird in die Krems abgeleitet.
Der abgesetzte Schlamm aus der mechanischen Stufe und der Überschussschlamm aus der biologischen Stufe werden über den Voreindicker in die Faultürme gepumpt und unter anaeroben Verhältnissen (unter Luftabschluss) biochemisch von Methanbakterien abgebaut und nach rund dreiwöchigem Aufenthalt durch eine Kammerfilterpresse im Pressengebäude entwässert.
Der gewonnene Presskuchen kann durch seine gute Qualität und nach regelmäßigen Untersuchungen direkt einer landwirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden.
Das im Faulturm entstehende Klärgas wird in einem 500 m³ fassendem Doppelmembrangasspeicher zwischen gelagert und mittels Kraft-Wärmekopplungsmaschinen (Gasmotoren) verarbeitet. Der dadurch erzeugte Strom deckt über 100% des gesamten Strombedarfs der Kläranlage ab. Die Abwärme der Gasmotoren decken ca. 95% des Wärmebedarfs für die Beheizung der Gebäude und Faulräume. Im vergangenen Jahr fiel eine Menge von ca. 290.000 m³ Faulgas an, das in über 500.000 kW/h elektrische Energie umgewandelt wurde.
Als weitere Anlage wird eine Fäkalienübernahmestation betrieben. In dieser Anlage werden Senkgrubeninhalte und Faulschlamm aus Kleinkläranlagen aus dem Einzugsgebiet übernommen.